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FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine bedeutende Ursache für virale Infektionen des zentralen Nervensystems. Die überwiegende Mehrheit der Infektionen mit dem Virus geht auf infizierte Zecken zurück, die oft tagelang fest mit der Haut verbunden bleiben. (Quelle)

Für mehr Information kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

Wichtige Fakten

  • Das FSME Virus wird durch den Stich einer infizierten Zecke auf den Menschen übertragen.(1,2) In seltenen Fällen kann eine Infektion durch den Konsum von pasteurisierter Milch und von Milchprodukten (Rohmilch) von Schafen, Ziegen oder sehr selten von Kühen erfolgen.(1,2) Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kommt nur sehr selten vor.(1,2)
  • Es gibt Impfstoffe gegen das FSME-Virus, die für Menschen, die in FSME-Risikogebieten leben, arbeiten oder dorthin reisen, empfohlen werden.(3)
  • Österreich gilt als FSME-Risikogebiet. Kein Bundesland ist frei von FSME und daher ist allen österreichischen Einwohnern eine Impfung empfohlen.(4)
  • Die meisten Fälle treten von April bis November auf, mit Spitzenwerten im Früh- und Spätsommer, wenn Zecken am aktivsten sind.(2)
  • Eine Impfung bietet den wirksamsten Schutz gegen FSME und durch die Vermeidung von Zeckenstichen wird das Risiko einer Infektion verringert.(3)

Was ist FSME?

  • Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Infektionskrankheit, die durch das FSME-Virus hervorgerufen wird.(1,2) Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch den Stich einer infizierten Zecke. Zudem kann die Virusübertragung auch durch den Verzehr von Rohmilchprodukten (über z.B. Ziegen- oder Schafsmilch) erfolgen.(1,2) Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kann nur in sehr seltenen Fällen durch Bluttransfusionen, Organtransplantationen oder durch die Muttermilch vorkommen.1,2)
  • Zecken leben am Boden und klettern bis zu einer Höhe von 20-70 cm auf Gräser und Büsche, wo sie auf ihren nächsten Wirt warten. Zeckenstiche sind schmerzlos und es ist oft unmöglich, das Krabbeln von Zecken auf der eigenen Haut wahrzunehmen.(3)
  • Zecken können auch die Lyme-Borreliose übertragen.(2) Während FSME durch ein Virus ausgelöst wird, wird die Borreliose durch Bakterien verursacht und das kann durch die FSME-Impfung nicht verhindert werden.(2,4)
Youtube Video FSME

Wo tritt FSME auf?

  • FSME kommt in einer geographischen Region vor, die sich von West- und Nordeuropa bis nach Nord- und Ostasien erstreckt. (2)
  • Jährlich werden etwa 5.000 bis 10.000 FSME-Fälle gemeldet, mit starken jährlichen Schwankungen.(2)
  • Die meisten FSME-Fälle werden in Russland (einschließlich Sibirien) gemeldet. Die höchste Anzahl der registrierten FSME-Erkrankungen (Inzidenz) wurden in den letzten Jahren aus den baltischen Staaten (Estland, Lettland, Litauen), der Tschechischen Republik und Slowenien gemeldet. Weitere europäische Länder mit gemeldeten Fällen oder bekannten Endemiegebieten sind: Belgien, Bosnien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Moldawien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Schweden, Ukraine, Ungarn und Vereinigtes Königreich.(2)
  • Österreich ist ein FSME-Risikogebiet, kein Bundesland ist FSME-frei.(4)

Wer kann an FSME erkranken?

  • Die meisten FSME-Virusinfektionen werden von Zeckenstichen verursacht, die man sich in bewaldeten Gebieten bei Aktivitäten wie Camping, Wandern, Angeln, Radfahren, Sammeln von Pilzen, Beeren oder Blumen sowie bei Tätigkeiten im Freien wie Forstwirtschaft oder militärischer Ausbildung zuzieht.(2)
  • In Gebieten, in denen die Krankheit endemisch ist, sind alle Menschen, die privat oder beruflich in ländlichen Gebieten oder im Freien unterwegs sind (z.B. Jäger, Camper, Waldarbeiter, Landwirte) durch einen möglichen Kontakt mit infizierten Zecken potentiell infektionsgefährdet.(1)

Was sind die Symptome und Langzeitfolgen von FSME?

Die Inkubationszeit bei FSME beträgt durchschnittlich 7 Tage, kann allerdings auch bis zu 28 Tage dauern und verläuft bei etwa zwei Drittel asymptomatisch.(1) Die Symptome während der ersten Phase der FSME-Erkrankung sind unspezifisch und können unter anderem Fieber, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit und/oder Erbrechen umfassen.(1) Die meisten Menschen erholen sich innerhalb von acht Tagen, bei ca. 20-30% der Patienten kommt es jedoch zu einer zweiten Phase der Erkrankung.(1) Diese Patienten können klinische Symptome, die das Zentralnervensystem betreffen, entwickeln und eine Meningitis (Fieber, Kopfschmerz und steifes Genick), Enzephalitis (Schwindel, Verwirrung, Halluzinationen und motorische Ausfälle bis zur Lähmung), oder Meningoenzephalitis entwickeln.(1) Auch wenn die Sterblichkeitsrate beim europäischen Subtyp mit 0,5-2% vergleichsweise gering ist, kann es eine längere Zeit bis zur vollständigen Genesung benötigen und Komplikationen können auftreten.(1) Schwere neurologische Folgeerkrankungen wurden bei bis zu 10% der Patienten beobachtet.(1)

Wie kann FSME behandelt werden?

Es gibt keine spezifische antivirale Behandlung für FSME und die Therapie besteht aus unterstützender Pflege und der Behandlung der Komplikationen.(1,2)

Wie lässt sich das Risiko einer Infektion verringern?

Es gibt Impfstoffe gegen das FSME-Virus, die für Menschen empfohlen werden, die in FSME-Endemiegebieten leben, arbeiten oder dorthin reisen.(3,4) Das Risiko an einer Infektion zu erkranken, wird durch die Vermeidung von Zeckenstichen verringert.(3)

Folgende Vorsichtsmaßnahmen sind zu beachten. Eine Infektion kann verhindert werden, indem Zeckenstiche durch entsprechende Maßnahme vermieden werden:

  • die Impfung gegen FSME (inaktivierter Impfstoff) gilt als wirksames Mittel zur Verhinderung einer Erkrankung in endemischen Ländern;
  • Anwendung von Zeckenschutzmitteln;
  • tragen von Schutzkleidung, mit langen Ärmeln und langen Hosen in Socken, die mit einem geeigneten Insektizid behandelt werden
  • Überprüfung des Körpers auf Zecken nach Aktivitäten im Freien und Entfernen dieser mit Pinzette oder Pinzetten; und
  • Vermeidung des Verzehrs von nicht pasteurisierten Milchprodukten.(1)

Referenzen

  1. European Centers for Disease Control and Prevention. tick-borne-encephalitis.geographic distribution. März 2022. Online verfügbar: https://www.ecdc.europa.eu/en/tick-borne-encephalitis (letzter Zugriff Dezember 2023)
  2. Centers for Disease Control and Prevention. Yellow Book 2024. Mosquitoes, Ticks, & Other Arthropods. Online verfügbar: Tick-Borne Encephalitis | CDC Yellow Book 2024 (Letzter Zugriff Dezember 2023)
  3. World Health Organization. Health topics. Tick-borne encephalitis. Online verfügbar: https://www.who.int/health-topics/tick-borne-encephalitis (Letzter Zugriff Dezember 2023)
  4. Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz; Impfplan 2023/24, online verfügbar: Impfplan Österreich (sozialministerium.at) (Letzter Zugriff Dezember 2023)

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